Wespen

VON LUKAS WEBER FAZ am 08.05.2019

Als Köderflüssigkeit verwende man je drei Teelöffel Apfelsaft und Bier sowie einen Teelöffel Essig. Darauf ein vierfach gefaltetes Küchentuch, das die Flüssigkeit aufsaugt. Zwei Prisen Zucker oder ein Stück Kandis machten den Cocktail für die Königin attraktiver. Ab Mitte Mai nehmen die Tiere auch Tatar, rohen oder gekochten Schinken in kleinen Stücken. Die Eiweißnahrung brauchen die Wespen für ihren Nachwuchs, wenn die Königin sie nimmt, ist also schon ein kleines Nest in der Nähe.

Fangen und umsiedeln

Als Falle können handelsübliche Geräte dienen, die wie eine Reuse funktionieren und sich zunutze machen, dass das Insekt nach oben flüchten möchte, dort ist aber der Weg versperrt. Man kann sie leicht auch selbst aus einer PET-Flasche bauen: Der obere Teil wird abgeschnitten und mit dem Hals nach unten wieder aufgesetzt. Im Garten fliegende Exemplare lassen sich gern auf Blüten nieder, sie sammeln dort Nektar. Mit zwei gegeneinander gehaltenen Schraubdeckelgläsern kann man sie einfangen, leicht ist das aber nach unserer Erfahrung nicht. Und Vorsicht, die Königin reagiert nicht nur schreckhaft auf Schatten, sie kann auch stechen. Der Deckel muss mit Löchern oder Schlitzen versehen sein, damit Luft hineinkommt. Wird ein Tuch darüber gedeckt, hat die Königin etwas mehr Ruhe. Möglichst bald erfolgt die Rochade, sie kommt in eine neue Heimat. Auf der sicheren Seite ist man, wenn sie mindestens drei Kilometer entfernt ausgesetzt wird.